Eschenbach|13.09.2025 – 13.09.2025|

Nach der Sommerpause wurden die Turner:innen aus dem Verbandsgebiet von interkantonaler Konkurrenz gefordert.

Die Favoritenrolle bei den Turnerinnen K5 war klar: Mona Mathis, die amtierende K5-Siegerin des Eidgenössischen Turnfestes. In Eschenbach zeigte sie einen durchwegs soliden Wettkampf. Hin und wieder kleinere Abzüge sorgten jedoch für einen ausgeglichenen Wettkampf. Emely Fries (STV Beromünster) kam bis auf fünf Hundertstelspunkte an die Obwaldnerin heran. Eine Turnerin überflügelte jedoch alle: Lina Willisegger vom unweit entfernten Uerkheim turnte dank zwei deutlichen Höchstnoten (Reck: 9.70 und Ringe: 9.75) etwas mehr als einen halben Punkt der Konkurrenz davon.

Entscheidung in letzter Sekunde

In der Kategorie 6 stellten sich die einheimischen Turnerinnen den Gästen aus den Kantonen Uri, Aargau und Jura. Nach zwei Abteilungen standen zwei Beromünsterinnen, Ena Erni und Amélie Loose, auf den Rängen eins und zwei, sowie Stefanie Zurkirchen (BTV Luzern) auf Rang drei. Nur acht Hundertstelspunkte trennten die drei vorläufigen Medaillengewinnerinnen. Eine Abteilung stand jedoch noch am Start. Catrina Deplazes, Getu Bürglen, sorgte noch einmal für Spannung. Nach drei Geräten fehlten ihr noch 9.50 Punkten für den Sieg. Der Urnerin gelang eine tolle Boden-Übung, an der die Wertungsrichter Abzüge von fünf Zehntelspunkten machten. Somit setzte sich Catrina Deplazes um zwei Hundertstelspunkte durch und hinderte Ena Erni am dritten Sieg in der aktuellen Saison.

Starke Gäste aus dem Aargau und Jura

Auch bei den K7-Frauen nahmen einige herausragende, auf nationaler Ebene bekannte Turnerinnen den Wettkampf in Angriff. Allen voran Flavie Beuchat als amtierende Vize-Schweizermeisterin. Saison-Überfliegerin Larissa Bänninger (gewann alle drei Wettkämpfe, an denen sie teilnahm), hielt mit dem hohen Niveau aber durchaus mit. Auch Paciane Bo Studer entzückte vor allem an ihrem Paradegerät Boden mit einer Traumübung (Note: 9.70) und setzte sich sogar knapp vor Larissa auf den dritten Rang. Während Flavie Beuchat auf Rang zwei Platz nahm, krallte sich Olivia Bösch (Getu Uerkheim) den Sieg.

Deutlicher Sieg für amtierende Vize-Schweizermeisterin

Getu Uerkheim entpuppte sich auch bei den Damen als die Gejagten, präziser gesagt als die Gejagte: Deborah Meier (ebenfalls amtierende Vize-Schweizermeisterin) als einzige Aargauerin im Damen-Feld, liess die Konkurrenz nur vom Sieg träumen. Mit über einem halben Punkt Rückstand kam ihr Melanie Konzelmann (ESV Eschenbach), welche nach dem ETF von der Kategorie 7 zu den Damen wechselte, am nächsten. Rang drei ging an Rebekka Furrer (STV Beromünster).

Höhenflug dauert an

Auch bei den Turnern K5 stand ein Athlet am Start, der am ETF so richtig überzeugte. Am Mammut-Cup bestätigte Gil Müller seine Form nochmals eindrücklich. Nach einem eher verhaltenem Start am Sprung drehte der Trienger auf und zeigte am Reck, am Boden und an den Ringen die besten K5-Übungen des Tages und realisierte den vierten Sieg im vierten Wettkampf. Kolja Jutzet, BTV Luzern, welchem rund 1.25 Punkten auf den Sieg fehlten, gewann souverän Silber. Auf Rang drei reihte sich mit Kristian Meister ein Gastturner vom Kanton Schwyz ein.

Mit Noe Landolt versuchte auch eine Kategorie höher ein Schwyzer Turner den Luzernern den Sieg streitig zu machen. Die beiden Saison-Dominatoren Aris Hildebrand (STV Rickenbach) und Rafael Wilhelm (TV Triengen) kamen in guter Form aus der Sommerpause zurück. An seinem dritten Gerät, dem Sprung, gelangen Aris aber beide Sprünge nicht wie erhofft: Die Sieges-Chancen sanken gegen null, eine Medaillen-Chance blieb aber realistisch. Rafael turnte konstanter und liess sich den Sieg nicht nehmen. Noe Landolt holte sich Silber. Aris turnte an den letzten beiden Geräten jeweils zur Höchstnote und durfte sich die Bronzemedaille umhängen lassen.

Stefan Meier untermauert seine Form

Mit dem Comeback von Simon Stalder aus einer Verletzungspause melden sich die Rickenbacher in alter Dominanz zurück. Der Sieg von Stefan Meier war keine Überraschung, zeigte sich der Rickenbacher bereits am ETF in Bestform. Rund zwei Zehntelspunkte dahinter platzierte sich Janis Fasser. Nach dem zweiten Rang an den Verbandsmeisterschaften, sowie dem Sieg an den Getu Games, führt der Rickenbacher seine Podiums-Serie weiter fort. Nur knapp dahinter nahm Simon Stalder die Bronzemedaille entgegen. Ein Blick auf sein Notenblatt (im Übrigen auch das von Janis) verrät: Ohne die verhältnismässig tiefere Note an den Ringen, hätte er Stefan Meier den Sieg durchaus streitig machen können – für Spannung an der SM-Hauptprobe in Sarnen ist allemal gesorgt.

Geteilter Sieg bei den Herren

Die turnerische Rückkehr von Alexander Kurmann und Christoph Hüsler in der aktuellen Saison sorgten nach einer dominanten letzten Saison von Christian Hofstetter wieder für eine deutlich offenere Ausgangslage. Am ETF in Lausanne zeigten Alexander (Rang vier) und Christoph (Rang 6), dass mit ihnen jederzeit zu rechnen ist. Trotz verletzungsbedingt nur wenigen Trainings, zeigte Christian Hofstetter aber keine Anzeichen von Leistungseinbussen und konnte vor allem an seinen Paradegeräten Barren und Reck seine Leistung wie gewohnt abrufen. Ein turnerisch hochstehender Wettkampf endete mit einem geteilten Sieg von Christian und Alexander. Christoph komplettierte das Podest. Für Aufsehen sorgte im Wettkampf der Herren Benedict Portmann. Am Barren gelang ihm eine Traumübung, die mit der Note 9.90 belohnt wurde. Er nahm die einzige Auszeichnung mit nach Hause.

Bericht: Gabriel Gerber