Veröffentlicht am: 10.09.2025

1945 wurde die Eidgenössische Turnveteranen-Vereinigung Luzern, Ob- und Nidwalden gegründet. Aus Anlass des 80. Jahrestages waren die Mitglieder am 29. August zu einem Jubiläumsausflug auf dem Vierwaldstättersee mit anschliessendem Bankett im Hotel Schweizerhof Luzern eingeladen.

Ruedi Emmenegger

Der Festtag begann am Schiffsteg beim KKL mit einem frohen Wiedersehen, denn unter Turnveteranen kennt man sich. Präsidentin Hildegard Meier-Schöpfer hiess 90 Frauen und Männer aus den drei Kantonen willkommen, bevor die «MS Taras» von Charles Bucher Seefahrten AG die gut gelaunte Gesellschaft an Bord nahm.

Gemütlichkeit auf dem See
Eine anderthalbstündige Rundfahrt im Luzerner Seebecken bei strahlendem Ausflugswetter bot den perfekten Rahmen nicht nur für angeregte «Weischno»-Gespräche, sondern auch für einen jubiläumswürdigen Apéro mit originellen Häppchen aus der Food-Werkstatt von Silvia Fuhrer. Zusammen mit weiteren Helferinnen legten auch Präsidentin Hildegard Meier und Sekretärin Esther Fuhrer Hand an, so dass die Gäste auf dem dicht besetzten Haupt- und dem anfänglich lockerer belegten Oberdeck schnell mit einem feinen Tropfen, mit Saft oder Wasser bedient waren.

Bankett in festlicher Ambiance
Gegen Mittag steuerte der Kapitän auf den Schweizerhofquai zu. Zum zweiten Höhepunkt im Tagesprogramm fand man sich in einem noblen Festsaal des Hotels Schweizerhof zum Mittagessen ein. «Wir dürfen heute voller Freude und Stolz auf die 80 Jahre zurückblicken», wandte sich die Präsidentin an die Anwesenden. Das Verbandsturnen bringe einen Ausgleich, es fördere die Gesundheit und die Kameradschaft, aber auch Ausdauer und Hartnäckigkeit. Als Zeichen der Anerkennung liess sie den anwesenden Ehrenveteranen einen auserlesenen Rotwein überreichen. Sie blickte mit Vorfreude auf die Jahrestagung der Eidgenössischen Turnveteranen-Vereinigung am kommenden 28. September in Willisau. Das zwölfköpfige OK mit ihr als Präsidentin setze alles daran, dass die 650 Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz ein unvergessliches Fest im Hinterland erleben werden.

Gründungsjahr 1945
Interessante Details aus der Geschichte der Vereinigung wusste Vorstandsmitglied Peter Scheuber zu berichten. Er hatte speziell für das Jubiläum die Archive durchforscht. In den Anfängen hätten sich Veteranen aus der ganzen Zentralschweiz getroffen und unter dem Motto «Weisch no?» Erinnerungen wachgehalten. Luzerner, Obwaldner und Nidwalnder hätten es dann aber vorgezogen, die Gründung einer Veteranenvereinigung im Jahr 1945 im engeren Rahmen ihrer drei Kantone zu vollziehen. Immerhin waren es 165 Männer mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren (heute 74.5 Jahre). Sie bildeten einen Dreiervorstand und setzten 8 Kreisobmänner in 4 Kreisen ein. Mit von der Partie waren auch Regierungsräte und Offiziere. Die Kameradschaft wurde durch das gemeinsame Singen befeuert, ursprünglich nicht mit dem Turnerlied, sondern mit der Nationalhymne. Noch im Gründungsjahr wurde die Gruppe LU/OW/NW in den Zentralverband aufgenommen.

Blick zurück auf bewegte Jahre
Als historisches Ereignis hob Scheuber die erstmalige Durchführung der Tagung der landesweiten Eidgenössischen Turnveteranen 1955 in Luzern mit einem Teilnehmerrekord von 812 Mann hervor. Das frühere Verbandsbanner von 1967 wurde 2005 anlässlich der Fahnenweihe in Sempach durch die heutige Fahne ersetzt. Ein Meilenstein war die Aufnahme der ersten 6 Frauen an der GV 2017. Gleichzeitig wurden ein paar Begriffe neu eingeführt: Die Generalversammlung löste das Jahresbot ab, der Präsident den Obmann, der Kassier den Säckelmeister, die Schreiberin wurde zur Sekretärin, die Satzungen zu den Statuten. Die heutige Eidgenössische Turnveteranen-Vereinigung Luzern, Ob- und Nidwalden zählt 290 Mitglieder, unter ihnen 50 Frauen. Peter Scheuber zog das Fazit, dass es in der 80-jährigen Geschichte der Vereinigung nicht an bewegenden Ereignissen gefehlt habe, und schloss seine Ausführungen mit dem Wunsch, man möge in gesunder Bewegung bleiben.