Stefan Meier kürt sich zum Eidgenössischen Turnfestsieger! Mona Mathis gewinnt in der Kategorie 5.
Überraschungs-Sieg im K5
Am Freitagabend, 19. Juni, starteten die K5-Turnerinnen vom Getu Obwalden in ihr erstes Eidgenössisches Turnfest. Mit dabei war Überfliegerin Mona Mathis. Grosse Erwartungen hatte die Turnerin aus Sachseln aber nicht: «Ich dachte einfach, eine Auszeichnung an einem ETF wäre schön. Mein Ziel war es mein Bestes zu geben und Spass am Turnen zu haben.» Ihr gelang das erste Gerät gut, konnte sich im Verlauf des Wettkampfes gar noch steigern. Am letzten Gerät Reck holte sie die sensationelle Note 9.90. Die Schlussrangliste liess aber auf sich warten. Erst einige Tage später wurde der Eidgenössische Turnfestsieg Tatsache. «Nach dem Wettkampf dachte ich, dass es vielleicht sogar weiter als in die Top 100 reichen könnte. Dass es aber bis ganz nach vorne reicht, hätte ich nie gedacht. Und auch als ich es dann einige Tage später schwarz auf weiss sah, konnte ich es nicht so ganz fassen, war jedoch überglücklich!» Weitere Spitzenplatzierungen erreichten Jenny Scherer (6. Rang) und Emely Fries (15. Rang, beide STV Beromünster), Rahana Foster (18. Rang, STV Luzern) und Jahel Bussmann (24. Rang, STV Hochdorf).
Gil Müller dominierte die verbandsinternen Austragungen. So war die Vorfreude entsprechend gross. Der Trienger zeigte einen begeisterten Wettkampf mit Top-Noten am Barren (9.70) und Sprung (9.50). Gil Müller verpasste das Podest ganz knapp und gewann die erste Auszeichnung auf dem vierten Rang. Mit Noel Matrangolo (9. Rang, STV Sursee) schaffte es ein weiterer Luzerner in die Top 10.
Silber- und Bronzemedaille im K6
Gils Teamkollegen wollten es ihm in der Kategorie 6 gleich tun – wenn nicht sogar noch besser. So zeigte sich Rafael Wilhelm vollster Motivation vor dem Wettkampf: «Ich wusste, dass ich momentan in sehr guter Form bin und dass das Podest greifbar wäre.» Die etwas grösseren Gruppen, die zu längeren Wartezeiten zwischen den Gerätewechsel führten, beeinflussten ihn kaum. «Möglichst locker bleiben, eine gute Stimmung in der Gruppe haben und sich vor jeder Wettkampfübung wieder aufwärmen und neu fokussieren», so die Devise vom Trienger. Seine Leistung übertraf seine Erwartungen und reichte ihm zum Gewinn der Silbermedaille. Die winzigen fünf Hundertstelspunkten Rückstand auf den Sieg ärgerten ihn nur im ersten Augenblick: «Spätestens nach der Rangverkündigung legte sich die Enttäuschung und nun bin ich überglücklich, dass ich den Podestplatz für mich sichern konnte.» Ebenfalls ein Spitzenresultat gelangen Aris Hildebrand (4. Rang, STV Rickenbach) und Fabian Kneubühler (14. Rang, STV Sempach).
In der Kategorie 6 der Turnerinnen standen einige Athletinnen aus dem Turnverband Luzern, Ob- und Nidwalden mit grossem Potenzial am Start. Der STV Beromünster war gleich mehrfach in den Top-Rängen vertreten. Allen voran Lorena Felix auf dem dritten Podestrang! In die Top 20 turnten sich ausserdem die Beromünsterinnen Lynn Estermann (5. Rang), Amélie Loose (12. Rang), Svenja Willimann (15. Rang), sowie Samia Metzler (8. Rang, STV Sursee), Sharon Bucher (19. Rang, STV Sempach) und Lou Dimmer zusammen mit Stefanie Zurkirchen (20. Rang, beide BTV Luzern).
Bei den Damen stand Laura Stütz lange auf Podestkurs, musste sich die Medaillenhoffnung aber nach dem letzten Gerät – den Schaukelringen, benotet mit 8.50 – begraben. Mit dem 46. Rang reichte es ihr dennoch zur Auszeichnung. Weit vorne platziert waren zudem Maria Erni (12. Rang, STV Beromünster), Tanja Fries (21. Rang, STV Ettiswil) und Monika von Rotz (27. Rang, Getu Obwalden).
Bronze für Daniel Schacher
Christian Hofstetter griff bei den Herren nach dem Schweizermeistertitel nun zum Eidgenössischen Turnfestsieg. Doch bereits nach dem ersten Gerät Sprung, Note 8.90, schien der Sieg bereits nahezu unmöglich. Nach drei Top-Noten, war nach dem letzten Gerät (Schaukelringe, Note 8.95) klar, dass ein Podestplatz nicht mehr realistisch war. Es resultierte der dennoch hervorragende 7. Schlussrang. Deutlich konstanter turnte der Schweizermeister aus dem Jahr 2023, Daniel Schacher, der die Bronzemedaille gewann! Nur einen Platz dahinter befand sich Alexander Kurmann (BTV Luzern). Ebenfalls vorne dabei waren Christoph Hüsler (6. Rang, STV Rickenbach) und Patrick Wyss (15. Rang, STV Reiden).
An den vorangegangen Verbandswettkämpfen trat Larissa Bänninger in Topform auf. Auch am prestigeträchtigen Wettkampf in Lausanne gelang ihr einen guten Wettkampf. Die Luzernerin nahm mit dem 15. Rang verdient eine Auszeichnung mit nach Hause. Noch besser lief es Paciane Bo Studer (9. Rang, TZN Nidwalden) und Kaya Dimmler (11. Rang, BTV Luzern).
Stefan Meier komplettiert ETF-Medaillensatz
Bei den Turnern der Königskategorie war die Rollenverteilung bereits im Vorfeld klar: Stefan Meier als Topfavorit, gejagt von den formstarken Aargauern. Drei Aargauer, sowie Severin Sollberger vom TV Ziefen und Fabio Gasser vom BTV Luzern erreichten 48 Punkte oder mehr. Über eine mögliche Hundertstels-Entscheidung war sich Stefan Meier bewusst: «Die Aargauer haben sich bereits die ganze Frühlingssaison auf diesem hohen Level duelliert. Mit meiner nicht so optimalen Vorbereitungen konnte ich nur hoffen, dass ich mit ihnen mithalten kann.» Ein fulminanter Start mit der Note 9.70 am Boden und der Maximalnote 10.00 an den Schaukelringen war der Grundstein für den Triumph gelegt. Der Rickenbacher zeigte keine Mühe den Fokus vor jedem Gerät wieder zu finden und turnte sich mit 48.60 Punkten zum Turnfestsieg! Der Sieg bedeutet «Ste» unglaublich viel: «Nach dem 2. Rang in Biel und dem 3. Rang in Aarau habe ich nun einen kompletten Medaillensatz an ETF-Medaillen. Und mit diesem Sieg konnte ich das i-Tüpfelchen auf meine EGT-Karriere setzen, welche ich Ende dieser Saison an den Schweizermeisterschaften beenden werde.» Eine Spitzenrangierung erturnten sich zudem Fabio Gasser (6. Rang, BTV Luzern), Janis Fasser (15. Rang, STV Rickenbach) und Pascal Bättig (20. Rang, STV Altbüron).
Bericht: Gabriel Gerber
Fotos: zVg (Arnaud Despont, Agnieszka Wolska, Nicole Richli, Yann Alisson, Salomé Duperrex, Loriane Bellamar, Amiir Amedjoua, Florian Aeby, Rebekka Furrer)