Zell|25.03.2023|

Am Samstag, 25. März 2023 fand in Zell das Spielturnier Jugend statt. An diesem Wettkampf in Turnierformat bestreitet jede Kategorie ihr eigens für sie und ihre Altersklasse konstruiertes Spiel. Dabei sind die Spiele sämtlicher Kategorien mehr oder weniger mit der klassischen Variante des Brennballs verwandt. Verteilt über vier Kategorien nahmen insgesamt 57 Teams am Spielturnier teil und kämpften um heissbegehrte Medaillen.

Auf Hühnerjagd

In der Kategorie 1 massen sich 13 Teams gegeneinander in der sogenannten «Hüehnerjagt». Dabei treten jeweils zwei Mannschaften gegeneinander an und versuchen, mit ihrem Ballwagen so viele Plüschtiere wie möglich zu sammeln. Während das Jägerteam immer in einer Zweiergruppe mit dem Ballwagen auf Plüschtierjagd geht, spielt das gegnerische Team die «menschliche Uhr»: Dabei steigt ein Kind in den Ballwagen und wird dann von den anderen Teammitgliedern an einem Seil zurück zum Team gezogen. Sobald die Strecke in der Länge einer Halle gemeistert und die menschliche Uhr abläuft, muss das Zweierteam, das gerade auf Hühnerjagd ist, ausgewechselt werden. Nach der Hälfte der Spielzeit werden dann die Rollen der beiden Mannschaften getauscht. Als Sieger verlässt das Spielfeld, wer mehr Plüschtiere gesammelt hat. Auf der Jagd besonders erfolgreich war der STV Zell. Die Teams des STV Zell gewinnen sowohl die Gold- als auch die Silbermedaille und krönen sich damit zum Doppelsieger. Den dritten Rang belegt ein starker STV Willisau.

Ein Königreich für Schmuggler

Auch beim «Transporter», dem Spiel der Kategorie 2, treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Die Laufmannschaft, auch Schmuggler genannt, nehmen alle miteinander einen Tennisball hinter der Langbank und versuchen diesen durch das Volleyballfeld auf die andere Seite zu bringen. Hat ein Schmuggler das Ziel hinter der Langbank erreicht, legt er den Ball in die Kiste und geht zurück an den Start und beginnt von Neuem. Die Feldmannschaft – die Fänger – startet hinter dem Zielbänkli und begibt sich nach Spielbeginn in die Mitte des Spielfeldes. Beim Startpfiff des Schiedsrichters dürfen die Fänger die Schmuggler mit zwei Softbällen abschiessen. Gelingt ihnen dies, so hat der getroffene Schmuggler sich direkt zum Kasten am Spielfeldrand zu begeben. Dort hat er auf den Transporter zu warten, welcher ihn zurück an den Start bringt, sodass er seine Schmuggeltour erneut beginnen kann. Da der Transporter aber nicht besonders viel Platz bietet, kann jeweils nur ein einziger Schmuggler pro Fahrt transportiert werden. Dieser Umstand erschwert das Treiben der Schmugglerbande enorm. Auch in dieser Kategorie dominierte der STV Zell: Die Teams des Gastgebers sicherten sich Gold und Silber. Knapp dahinter rangiert der STV Willisau auf dem dritten Podestplatz.

Gipfel werden erkommen

Das Spiel der Kategorie 3 nennt sich «Napfstörmer». Die Aufgabe der Läufermannschaft ist eine ähnliche wie beim traditionellen Brennball: ein Teammitglied wirft einen Ball ins Spielfeld und rennt eine bestimmte Route ab. Diese führt rund um die Halle über eine Mini-Trampolin weiter zu zwei Matten. Gestoppt wird der Läufer von der Fangmannschaft, die den Ball so schnell wie möglich in den Korb werfen muss. Der Clou dabei ist, dass sämtliche Mitglieder der Fangmannschaft den Ball zuerst berührt haben müssen. Wird der Korb nicht getroffen, so muss auf den Korb auf der gegenüberliegenden Hallenseite geworfen werden, wodurch die Laufmannschaft zusätzliche Punkte erlaufen kann. In der Kategorie 3 siegte erneut der STV Zell. Zweiter wurde der STV Roggliswil. Über den dritten Rang durfte sich der STV Triengen freuen.

Schwerstarbeit für die Ältesten

In der Kategorie 4 wurde schliesslich «Cheesschufle» gespielt. Dabei handelt es sich nicht nur um ein körperlich anstrengendes, sondern auch für das Köpfchen um ein äusserst anspruchsvolles Spiel. Die Mitglieder des Läuferteams starten nacheinander jeweils auf der dicken Matte in der Hallenmitte, indem sie einen Ball durch Werfen ins Spiel bringen. Der Läufer oder die Läuferin hat danach vier verschiedene Möglichkeiten Punkte zu sammeln: Durch das Berühren des normalen Kastens, durch das Überspringen des tiefen Kastens, durch das Unterlaufen der Hürde und durch das Durchschlüpfen durch den Reifen. Durch eine Rolle vorwärts auf der Matte in der Mitte wird die Punktzahl verdoppelt. Es darf jedoch kein Hindernis zweimal hintereinander absolviert werden, was ein minutiöses Planen der Laufroute erfordert. Die Aufgabe der Fangmannschaft ist dagegen eher unkompliziert: sie hat den Läufer mit dem von ihm ins Spiel gebrachten Ball abzuwerfen und so seinen Lauf zu stoppen. Im Spiel «Cheesschufle» gewann der STV Triengen und sicherte sich den Kategoriensieg. Der Gastgeber STV Zell belegte knapp dahinter den zweiten Schlussrang und dritten Schlussrang, wodurch sie ihre Dominanz erneut bestätigten.

Bericht: Philipp Steinmann
Fotos: Walter Linke