Zur 128. Jahrestagung der Eidgenössischen Turnveteranen-Vereinigung (ETVV) trafen sich über 600 Mitglieder und viel Prominenz aus Sport und Politik in der Festhalle Willisau.
Die Sektion Luzern, Ob- und Nidwalden der Eidgenössischen Turnveteranen feiert 2025 ihr 80-Jahr-Jubiläum. Anlass genug, sich um die Austragung der diesjährigen Tagung des Zentralverbands zu bewerben. Das schmucke Städtchen Willisau, Wohnort von Präsidentin Hildegard Meier notabene, bot mit der perfekten Infrastruktur der Festhalle beste Voraussetzungen für den Grossanlass. Und dank dem kompetenten OK unter Meiers Vorsitz und zahlreichen helfenden Händen vom Frauenturnverein und vom STV Willisau sowie weiteren Turnerfreunden erlebten die Gäste im Sinne des Tagungsmottos «Alte Bekannte treffen und neue Freunde finden» am 28. September einen denkwürdigen Tag.
Freundschaft teilen
Wie gewohnt begann die Tagung nach dem Genuss von Kaffee und Butterzopf mit dem Einmarsch des Zentralvorstands (ZV), begleitet von Fahne und Nationalhymne, vorgetragen von der Veteranenmusik Willisau unter der Leitung von Alois Gassmann. Im Anschluss an das gemeinsame Singen des traditionellen Turnerlieds begrüsste Zentralpräsident Erwin Flury Mitglieder und Gäste, unter ihnen Behördenvertreter aus Kanton und Gemeinde sowie Exponenten von Turnverbänden. OK-Präsidentin Hildegard Meier verband mit ihrem Grusswort den Dank an Sponsoren, Helferinnen und Helfer, die Ehrendamen vom Verein Trachtelüüt Willisau, die Stadt Willisau und die technischen Einsatzkräfte. Ihre Einladung an alle Anwesenden: «Teilen wir heute zusammen Gemeinsamkeiten, Freundschaften und geniessen wir den Tag mit all seinen Facetten». Zum Gedenken an die seit der letzten Tagung verstorbenen 96 Turnkameraden sprach Brigitte Stöckli vom Zentralvorstand Worte der Besinnung und des Dankes.
Ehrenwein zur Feier des Tages
Die Eidgenössische Turnveteranen-Vereinigung zählt rund 3500 Mitglieder in 38 kantonalen oder regionalen Sektionen der deutschen und welschen Schweiz. Mit dem Erreichen des 80. Altersjahres winkt den Veteraninnen und Veteranen das goldene Treueabzeichen. Diese Ehrung ging diesmal an 39 Männer und Frauen. 24 Turnveteranen mit 90 und mehr Altersjahren wurden ebenfalls gewürdigt. Der fleissigste Tagungsteilnehmer, Georges Frei aus Urdorf, wurde für 35 besuchte Tagungen, der 100-jährige Willy Piatti von der Gruppe Baselland und die 84-jährige Rose-Marie Volki von der Gruppe Genève als älteste Tagungsteilnehmende geehrt. Allen Geehrten und Jubilaren wurde das begehrte ETTV-Glas überreicht und der edle Ehrenwein ausgeschenkt.
Insignien als Wertsymbole
Zentrales Traktandum an den ETVV-Tagungen ist die Übergabe der Verbandsinsignien. Unter der Regie des ZV-Mitglieds Bernard Cattin und des OK-Mitglieds Peter Scheuber wurden der Becher, der Säbel, die Satzungen, das Herdebuch und die Glocke vom OK der letztjährigen Tagung in Däniken in einem festlichen Akt an das OK Willisau weitergegeben. Dazu Roland Giger, OK-Präsident 2024: «Es ist bestimmt nicht abwegig, wenn wir uns an die Werte erinnern, die uns zusammenführen in einer Zeit, wo Individualität dominiert, wo jeder zuerst auf sich selbst fokussiert ist und die gemeinsamen Werte mehr und mehr an Bedeutung verlieren.»
Geschätzte Grussbotschaften
Grüsse der Luzerner Regierung und Glückwünsche für die jubilierende Verbandssektion LU/OW/NW überbrachte Regierungsrat Fabian Peter. Er würdigte die Vereinsarbeit als Übungsfeld für eine funktionierende Demokratie.
Evi Hurschler, Präsidentin des Turnverbands LU/OW/NW ging der Bedeutung des Veteranen-Begriffs nach und fand zum «langjährigem Mitglied» schmeichelhafte Synonyme wie «Experte», «erfahrener und professioneller Spezialist» oder «Frau der ersten Stunde».
Im Namen des Stadtrates Willisau hiess Stadträtin Sabine Büchli mit einem Kurzporträt des Tagungsorts die Festgemeinde willkommen. Sie betonte den Wert der kommunalen Sportvereine: «Wir möchten Anreize schaffen, dass sich Menschen aller Altersklassen regelmässig bewegen, Vereine gemeinsam wachsen und die grosse Arbeit unserer vielen ehrenamtlich Tätigen anerkannt und geschätzt wird.»
Für den Zentralvorstand STV, den «grössten Sportanbieter der Schweiz», sprach Connie Gamma. Sie blickte auf das gelungene Eidgenössische in Lausanne zurück, wartete mit News aus dem Zentralvorstand auf und lobte ihrerseits das unverzichtbare Freiwilligen-Engagement.
Alle Grussbotschaften richtete der Luzerner Ständerat und Ehrengast Damian Müller in französischer Übersetzung an die Teilnehmenden aus der Westschweiz.
Wiedersehen 2026 in Basel
Wie es sich gehört, wurde nach dem Schlusswort von ZK-Präsident Erwin Flury zur Ehre der «Compatriots» aus der Romandie das althergebrachte Lied «Le vieux chalet» intoniert. Beim anschliessenden Apéro und beim Bankett gab es ausreichend Zeit für den Austausch unter Kolleginnen und Kollegen und das «Weisch no?» oder «Tu te souviens?» Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich spätestens an der 129. ETVV-Tagung 2026 in Basel.










